Süddeutsche Zeitung:
”Wenn die auf diesem gigantischen Nachbarschaftsfest auftretende Spaßrock-Band Drei Säcke Bauschutt in ihrem Video zur Selbstankündigung singt, >>Ich war mit der Oma in der Oper, ich habe Angst<<, dann beschreibt das einen perfekten Kontrast zu diesem absolut niedrigschwelligen Programm.” [https://www.sueddeutsche.de/reise/hamburg-festivals-musik-wilhelmsburg-1.5891905]
Allerdings hat dieses Zitat vielleicht so ein bisschen zu viel Kontext. Wir würden es lieber deutlich aus dem Kontext zitiert sehen. Zum Beispiel so:
“Wenn [...] gigantisch[...]e[...] [...]rock-Band Drei Säcke Bauschutt [...], dann [...] perfekt[...].”
Linus Volkmann:
"DREI SÄCKE BAUSCHUTT Das ist auf jeden Fall ein Name, den man sich merken kann. Dazu angenehm quengeliger Post-Punk mit originellen Texten."
[Wir finden Linus Volkmann übrigens auch angenehm quengelig.]
ByteFM:
"Stressige Gitarrenmusik. Erinnert an Projekte von Jens Rachut, wie Dackelblut, Oma Hans, Kommando Sonnenmilch - hat aber auch noch ein bisschen Noiserock mit drin."
[Freie, aber inhaltlich unveränderte Abschrift der Ansage aus folgender gar nicht stressigen, sondern sehr schönen Sendung: https://www.byte.fm/sendungen/hamburg-jetzt/2023-09-28/08/fingerstyle-night-in-hamburg/]
Klingt wie:
Jens Rachut, Eddie Argos, Schorsch Kamerun und der namentlich noch unbekannte Sänger von Team Scheisse singen gemeinsam auf Liedern von Die Nerven und Sleaford Mods. Dazu gibt es vor allem ganz viel Schlagzeug und Bass, hier und da mal Streich- oder Blasinstrumente und Gitarrenwände nur, wenn es wirklich gar nicht anders geht. Wie kann so etwas anders heißen als Drei Säcke Bauschutt?
Dass bei oben Genannten an den Mikrofonen fast nur Männer auftauchen ist schmerzlich bewusst und kritische Männlichkeit somit eines der Hauptthemen (“Tooltime hast Du gern geguckt, Dir mit Al Bundy am Sack gejuckt und Stefan Raab und Mario Barth und jetzt hast Du eine Meinung!”). Auch Postkolonialismus, Schwurbeldemos oder Gewalt in Uniformen werden behandelt (“Ich hatte Hirn wie ein Gummibär, also ging ich zur Bundeswehr. Den Bundis gefiel ich sehr. Sie gaben mir High Fives”). Und über was auch immer “Ich war mit Oma in der Opa” handelt, wird gesungen bzw. erzählt bzw. gerufen.
Von der Süddeutschen Zeitung als “Spaß-Band” bezeichnet, von Linus Volkmann als “angenehm quengeliger Post-Punk mit originellen Texten” und von sich selbst als “Schlimmer als Punkrock” beschrieben, hätte sicherlich kaum etwas anderes dabei herauskommen können, wenn zwei die klassische Musik studiert haben, mit einem der Germanistik studiert hat und nebenher ein bisschen für die Titanic schreibt auf den Zug derer aufspringen, die versuchen herauszufinden, was wohl nach Punk kommt. Nicht, dass der tot oder gar krank wäre: Bei Drei Säcke Bauschutt lebt er, wie bei vielen anderen auch, zumindest im Geiste noch etwas weiter. Leider.
Schlimmer als Punkrock
Diese Idioten machen wirklich völlig uninspirierte Scheißmusik! Jede halbwegs gerade Note ist ein Versehen und die Texte sind auch zum Kotzen! Tut euch einen Gefallen und macht einen großen Bogen um drei Säcke Bauschutt!
info [at] halcyon-records [dot] de